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Frederik
WOHER?
Ich bin Frederik. Ich bin 35 Jahre alt, 1989 in Hamburg geboren. In Norderstedt habe ich Abitur gemacht. Ich bin Ingenieur für Fahrzeugtechnik. Vor meinem Studium habe ich eine Ausbildung zum Kfz Mechatroniker absolviert. Seit 22 Jahren bin ich ehrenamtlicher Helfer beim THW. Hier habe ich früh Menschen getroffen, die ein Interesse mit mir teilen: Helfen. Ich war im Berchtesgadener Land im Einsatz als Schneemassen sozusagen für Ausnahmesituationen sorgten und auch im Ahrtal während des Hochwassers im Sommer 2021. Die Arbeit im Technischen Hilfswerk bedeutet mir viel; auch in Schweinfurt, wo ich seit sieben Jahren lebe. Ich bin gut in Bayern angekommen, auch wenn der Norden noch immer meine Heimat ist. Es macht mir Freude mich zu engagieren. Das würde ich auch gerne für die KAKS tun. Über einen Artikel im Spiegel wurde ich auf die Stiftung aufmerksam. Ein erster digitaler Kontakt mit den Mutmachern der KAKS hat mir gefallen. Ich denke ich könnte viele Fragen beantworten. Ich hatte ein bilaterales Retinoblastom; ich war ein Jahr als die Ärzte die Diagnose stellten. Und mein linkes Auge entfernten. Zum ersten Mal brachten meine Eltern mich zu einem Augenarzt als ich noch ein Baby war, ca. sechs Monate. Aber bis zur Diagnose und Enukleation dauerte es noch fast ein Jahr. ein klassischer medizinischer Fehler. Offenbar liegt in meinem Fall eine erbliche Veranlagung vor. Mein Vater, er ist leider vor wenigen Jahren verstorben, hatte kein sehendes Auge, das andere war ihm in den 50er Jahren entfernt worden. Viel weiß ich darüber nicht. Meine Mutter ist ebenfalls verstorben; sie erlag ihrer Brustkrebserkrankung. Der Krebs begleitet meine Familie und mich ganz direkt über lange Phasen in meinem Leben. Ich kann das nur so nüchtern sagen.
SCHATTENSEITEN?
Mit 20 Jahren bekam ich wieder eine Krebsdiagnose. Ein Karzinom im linken Augenwinkel. Drei Monate war ich außer Gefecht. Seitdem trage ich kein Glasauge mehr. Natürlich könnten die Ärzte die Stelle wieder plastisch aufbereiten, das Augenlid wieder herstellen. Und anfangs wollte ich das auch machen lassen; aber ich laufe „so rum“, lebe damit. Die Blicke der Erwachsenen waren schwierig. Auch die der Kinder, die ihren Blick nicht abwenden. Sollen sie halt gucken, dachte ich damals. Und die körperliche Belastung war hart. Ich fiel beruflich ja länger aus. Das sind sicher die schwierigen, dunklen Phasen in meinem Leben. Auch die Trennung von meiner Frau gehört dazu. All das liegt nun hinter mir. Leider stecke ich ganz aktuell wieder in einer schwierigen Phase. Die Netzhaut meines Auges droht sich abzulösen. Ohne ins Detail gehen zu wollen: Es gab Behandlungsvarianten. Ich habe mich für eine entschieden. Und die ist hart. Für mich ist sie aber alternativlos. Aber sie zeigt Erfolge und ist es Wert verfolgt zu werden.
WOHIN?
Ich bin Teilnehmer von RB Studien. An der Augenklinik in Essen und aktuell an der medizinischen Hochschule in Hannover. Das sind Forschungen zur genetischen Prädisposition. Ich möchte helfen bei der Klärung der Frage wo der Krebs herkam. Erwartungsfrei. Ohne Grundhaltung. Das Retinoblastom ist eine seltene Erkrankung, obwohl es 5000 bis 7000 neue Fälle jedes Jahr gibt. Die Studienlage ist aber nicht immens. Als Teilnehmer einer Studie habe ich das Gefühl, dass ich einen Beitrag zur Aufklärung leisten kann. Es ist das Potential an Hilfe, das ich geben möchte. Und hier sehe ich Potential für die KAKS: Das, was ich erfahren habe, möchte ich weitergeben. Das bedeutet aber auch, nicht anders behandelt zu werden als alle anderen Menschen – ohne RB. Mein Vaterwar immer ein eigenständiger Mensch, weil Ihn seine Eltern hierzu erzogen haben. Und dieses Maß an Eigenständigkeit hat er mir mit auf den Weg gegeben. Sein Erbe sozusagen.
ZUVERSICHT?
Der Krebs wird mich wieder erwischen. Aber er hält mich nicht davon ab, mein Leben zu leben. Man kann alles schaffen.
Frederik
Mutmacher