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Theresa

„Ich heiße Theresa und bin 2000 geboren. Kurz vor meinem zweiten Geburtstag bemerkte meine Oma eine gelbliche Reflexion in der Pupille meines linken Auges, wenn das Licht seitlich einfiel. Der Augenarzt schickte meine Eltern und mich sofort weiter an die Uniklinik Erlangen. Als dort kurz darauf die Diagnose einseitiges Retinoblastom gestellt wurde, war es schon zu spät, um das Auge zu retten, und seitdem habe ich eben ein Glasauge.

Ungelogen, viele Leute bemerken nicht mal, dass ich ein Glasauge habe. Natürlich fehlt mir ein Teil des Sichtfelds und das räumliche Sehen, aber ich kann trotzdem (fast) alles machen, was ich will, z.B. Motorrad und Auto fahren. Mit der Zeit entdeckt man auch kleine „Tricks“, die einem das Leben leichter machen, etwa Flaschen vor dem Einschenken am Glasrand aufzusetzen oder beim Auto oder Motorrad fahren häufiger in die Rückspiegel zu schauen.

Besonders in der Pubertät kam dann die Frage „Warum ich?“ und ich dachte, dass doch jeder mein Schielen bemerken würde. Aber Freunde und Familie haben mir gezeigt, dass es auf solche Äußerlichkeiten nicht ankommt und dass man selbst sein schlimmster Kritiker ist.

Dieses Jahr werde ich mein Studium, Lehramt für Sonderpädagogik, abschließen. Ich freue mich schon auf das Unterrichten und möchte den Kindern und Jugendlichen vermitteln, dass jeder Mensch wertvoll ist und dass es sich lohnt, für die eigenen Wünsche und Ziele einzustehen.“

Theresa 
Mutmacherin